Depressionen, Anspannungen, Nervosität

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie). Frauen sind häufiger betroffen als Männer, ältere Menschen öfter als junge.

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann. Eine anhaltende gedrückte Stimmung, eine Hemmung von Antrieb und Denken, Interessenverlust sowie vielfältige körperliche Symptome, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen reichen, sind mögliche Anzeichen einer Depression. Die Mehrheit der Betroffenen hegt früher oder später Suizidgedanken, 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schwer ausgeprägten depressiven Phasen sterben durch Suizid.

Die Betroffenen sind durch Depressionen meist in ihrer Lebensführung eingeschränkt, häufig gelingt es Ihnen nicht oder nur schwer ihre Alltagsaufgaben zu erfüllen. Die Patienten haben einen hohen Leidensdruck und leiden unter vielschichtigen Symptomen wie Konzentrationsstörungen, ständiges Grübeln, nicht mehr kontrollierbare Gedankenflut. und Selbstzweifeln.

Ursachen

Die Ätiologie der Erkrankung ist multifaktoriell. Man geht davon aus, dass unter anderem genetische, neurobiologische, sozial-psychiatrische und Umweltfaktoren einen Einfluss auf die Krankheitsentstehung haben. Auch psychische Faktoren wie beispielsweise traumatische Erlebnisse und Persönlichkeitsfaktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen. Auch der Familienstand beeinflusst das Erkrankungsrisiko. So wirkt das Vorhandensein einer vertrauensvollen persönlichen Beziehung als protektiver Faktor dem Entstehen von Depressionen entgegen. Ebenso korrelieren ein höheres Bildungsniveau und eine sichere berufliche Anstellung mit niedrigeren Depressionsraten.

Mit der Erkrankung gehen psychosomatische Symptome sowie Veränderungen des Biorhythmus einher. So kommt es zu Schlafstörungen, typischerweise in Form von frühzeitigem Erwachen, das von Grübeln gefolgt ist. Auch die Stimmung ist tageszeitlichen Schwankungen unterworfen: Depressive Symptome sind zu Tagesbeginn am stärksten ausgeprägt, gegen Nachmittag kommt es meist zu einer Aufhellung.

Auch machen sich vielfach Konzentrationsstörungen bemerkbar: Betroffene klagen etwa über Gedächtnislücken und nachlassendes Denkvermögen. Sprechen und Denken können sich verlangsamt zeigen, inhaltlich können wiederkehrende Gedanken über Tod und Selbstmord (Suizid) im Vordergrund stehen. Bei manchen Erkrankten kommt es zu einem Schuld-, Verarmungs- oder Krankheitswahn.

Appetitlosigkeit, körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Kreislaufstörungen, ein Druck auf der Brust, Verstopfung, Völlegefühl, Verminderung der sexuellen Lust können durch eine Depression ausgelöst oder verstärkt werden.